Viele Grundstücksbesitzer:innen tragen sich mit dem Gedanken, einen gut geschützten Stellplatz für ihr Fahrzeug anzulegen. Dabei fällt die Entscheidung zwischen Carport oder Garage nicht immer leicht, denn beide Varianten bieten sowohl Vor- als auch Nachteile. Welche das sind, verraten wir von Oskar Blummer Ihnen hier.
Carport: preiswerte und flexible Lösungsmöglichkeit
Ein Carport bietet eine unschlagbar kostengünstige Lösung für das Unterstellen Ihres Autos. Sein Dach schützt Ihr Fahrzeug vor Regen, Schnee und herabfallendem Laub. In den meisten Fällen benötigen Sie keine extra Baugenehmigung, um ein Carport zu errichten (die Vorschriften dazu können Sie bei Ihrem zuständigen Bauamt erfragen). Nasse Fahrzeugteile trocknen unter diesem luftigen Unterstand schneller wieder ab.
Zu den Nachteilen eines Carports zählt der ungehinderte Zugang zu den darunter abgestellten Fahrzeugen. Das bietet Ihnen weniger Schutz, besonders wenn es sich um teure Objekte handelt. Mit einigen Tricks, wie Rankgittern oder Schallschutzelementen an den Seitenwänden, können Sie etwas mehr Sichtschutz und Schutz vor Wettereinflüssen erreichen.
Carport individuell gestalten
Mit Pflanzen, Sichtschutzelementen oder kleinen Anbauten lässt sich ein Carport in einen optisch attraktiven Grundstücksbestandteil verwandeln. Pflanzen Sie rankende Rosen, Schlingpflanzen oder Hecken neben das Carport und verdecken Sie damit geschickt die konstruktiven Teile. Planen Sie einen kleinen Anbau, den Sie als Fahrradschuppen oder zum Unterstellen für Gartengeräte nutzen. Vielleicht lässt sich hier auch eine Box aufstellen, welche die Mülltonnen clever verschwinden lässt.
Garage: solider Schutz mit zusätzlichem Stauraum
Für eine Garage können Sie sich entscheiden, wenn Sie eine solide Lösung wünschen, welche Sie über viele Jahre nutzen möchten. Diese Variante bietet Ihnen unter anderem folgende Vorteile:
- Sichere Aufbewahrung von Fahrzeugen, Werkzeug und anderen Gegenständen
- Schallschutz
- Schutz vor Mardern
- Als Ersatzraum für Lagerung, Hobbys oder Partys nutzbar
Darüber hinaus sind zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten wie die Installation eines Heizkraftwerks, einer Regenwassersammelanlage oder eines Gründachs denkbar.
Geschickte Platzierung der Garage für mehr Privatsphäre
Wird die Garage geschickt auf dem Grundstück platziert, können Sie damit Ihre Privatsphäre schützen und unerwünschte Einblicke verhindern. Lassen Sie sich dabei allerdings beraten, in welche Richtung sich der Schall von der Straße durch diese Veränderungen ausbreiten wird. So vermeiden Sie, dass die Bauwerke von Haus und Garage einen Schalltrichter bilden, welcher zu einer Lärmbelästigung führen könnte.
Gerne wird die Garage mit einem direkten Anschluss an das Wohnhaus gebaut. Über eine Verbindungstür kommen Sie trockenen Fußes zu Ihrem Fahrzeug und können Einkäufe und Gepäck komfortabel ein- und ausladen. Bedenken Sie jedoch bei der Planung, dass bei dieser Variante an der entsprechenden Wand bereits vorhandene Fenster verdeckt würden.
Mindestabstand zwischen Garagentor und Straße einhalten
In den meisten Gemeinden ist es vorgeschrieben, dass zwischen Straße und Garagentor ein Abstand von mindestens fünf Metern bestehen muss. Lässt sich dieser Abstand nicht einhalten, bleibt Ihnen nur übrig, ein Carport zu bauen. Außerdem sind Mindestabstände zu den Grundstücksgrenzen und zum Nachbargrundstück zu berücksichtigen. Eventuell müssen Sie Ihre Nachbar:innen um Genehmigung bitten, bevor Sie eine Garage in der Nähe der Grundstücksgrenzen errichten.
Kombinationsmöglichkeiten nutzen
Ob mit Flachdach oder Steildach, auf einer Garage oder einem Carport lassen sich zum Beispiel Solaranlagen für eine zusätzliche Energiegewinnung installieren. Eventuell lohnt es sich auch, über eine Kombination von Garage und Carport nachzudenken. Das kann sinnvoll sein, wenn im Haushalt mehrere Fahrzeuge vorhanden sind. Auch zum Abstellen von Fahrrädern, Spielzeug oder Sportgeräten könnte dadurch mehr Platz geschaffen werden.