Welche Balkonarten gibt es?

Urlaub auf Balkonien? Ein Balkon bietet nicht nur in den Sommermonaten eine beliebte Rückzugsoase innerhalb der eigenen vier Wände. Doch welche Balkonarten gibt es überhaupt und welche Vor- und Nachteile haben diese? Wir von Oskar Blummer in Bietigheim haben die wichtigsten Fakten und Infos rund um den heimischen Balkon für Sie zusammengefasst.

Hängebalkon – die Kombinationsvariante

Der Hängebalkon ist in der Regel mittels Bodenplatte sowie Traversen angebracht. Diese Balkonart eignet sich vor allem für moderne, minimalistische Fassaden. Dank der filigranen Konstruktion lassen sich die Träger in der Regel gut kaschieren und fügen sich somit harmonisch in das Gesamtbild des Hauses ein. Bei der Verkleidung sind Ihrer Kreativität eigentlich keine Grenzen gesetzt und so lässt sich der Hängebalkon hervorragend aus Glas, Holz aber auch ausgefallenen Materialien wie beispielsweise Bambus bauen.

Da keine Stelzen angebracht sind, wird der Hängebalkon gänzlich von der Fassade getragen. Dies spart zwar Grundfläche ein, kann aber auch die Fassade belasten. Bei älteren Bauten ist beim Hängebalkon-Vorhaben entsprechend manchmal zunächst eine Sanierung und Stabilisierung der Fassade notwendig.

Auskragender Balkon – Klassiker auf dem Prüfstand

Den auskragenden Balkon sehen wir besonders oft bei Neubauten. Dabei handelt es sich um eine Betonplatte, die in der Regel direkt aus der Betonzwischendecke oder auch Hausfassade herausgegossen wurde. Dadurch wirkt die Fassade besonders harmonisch und wortwörtlich „wie aus einem Guss“. Obwohl hübsch anzusehen, ist diese Balkonart vom ökonomischen und ökologischen Standpunkt aus nicht immer die günstigste oder effizienteste Wahl.

Der direkte Übergang von Innenraum zu Balkon kann durch die hieraus entstehende Kältebrücke zu einem hohen Wärmeverlust führen, was sich auch in den Heizkosten widerspiegelt. Zudem kann es beim auskragenden Balkon zu Schimmelbildung kommen, da sich Schwitzwasser durch den verlagerten Kondensationspunkt leichter ansammelt. Folgende Varianten des auskragenden Balkons sind besonders beliebt:

  • Loggia
  • Dachterrasse
  • Erker
  • Dachgeschossausbau
Gemütlicher Balkon in Bietigheim-Bissingen
©  Iriana Shiyan – stock.adobe.com

Vorsatzbalkon – der Bestseller

Den Vorsatzbalkon können Sie sich als „Fassaden-Zubehör“ vorstellen. Da dieser nicht nur an der Außenseite auf Bodenstützen angewiesen ist, sondern auch fassadenseitig auf Stützen fußt, wird er quasi nicht angebaut, sondern lediglich vor ein bodentiefes Fenster platziert. Die Vorteile liegen hier klar in der Flexibilität. Insbesondere wenn Sie sich noch nicht ganz sicher sind, wie groß der Balkon letztlich tatsächlich werden soll und dessen Funktionalität lieber erstmal genauer einschätzen möchten, ist der Vorsatzbalkon zu empfehlen. 

Auf Wunsch können Sie bei dieser Alternative am ehesten kleine Korrekturen durchführen, ohne große Renovierungsarbeiten in Angriff nehmen zu müssen. Unebene Böden oder besonders schwierigen Witterungsverhältnissen setzen dem Vorsatzbalkon allerdings manchmal schwer zu. Entsprechend ist diese Balkonart oft nicht so langlebig wie fest verbundene Pendants. Als Pluspunkt ist allerdings hervorzuheben, dass der Vorsatzbalkon kaum Modifizierungen an der Fassade bedarf und entsprechend die aktuelle Wärmedämmung kaum beeinträchtigt. 

Anbaubalkon – Balkon auf Wunsch

Das Wohnhaus ist schon fertig, aber ein Balkon würde das Ambiente deutlich aufwerten? Viele greifen in diesem Szenario gerne zum Anbaubalkon – nicht ohne Grund! Schließlich lässt sich diese Balkonart grundsätzlich jederzeit nachträglich anbringen und das auch noch vergleichsweise besonders günstig tun. Ähnlich wie Hängebalkon und auskragender Balkon auch, bedarf der Anbaubalkon einer massiven Befestigung an der Hausfassade, was wiederum mit Dämmverlust und erhöhter Schimmelgefahr einhergeht. Anbaubalkone sind besonders bei Modernisierungsarbeiten von Altbauten in Innenstädten beliebt, da hier, im Gegensatz zum Vorsatzbalkon, äußere Bodenstützen nicht unbedingt notwendig sind.