Welche Dachziegel sind für welche Anforderungen geeignet?

Bei der Auswahl der richtigen Dachziegel gibt es einiges zu beachten: Einerseits schreibt der Bebauungsplan oft eine bestimmte Ziegelfarbe vor. Andererseits gibt es, was Form und Materialien angeht, große Unterschiede. Oskar Blummer berät Sie als Ihr Dachdecker in Ludwigsburg rund um die richtigen Dachziegel für Ihr Wohnhaus oder Ihre gewerbliche Immobilie.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. So werden Dachziegel hergestellt
  3. Die verschiedenen Veredelungen für Dachziegel
  4. Dachziegel oder Dachstein?
  5. Dachziegel mit und ohne Falz
  6. Die häufigsten Ziegelformen im Überblick
Passende Dachziegel für verschiedene Anforderungen
© U. J. Alexander – stock.adobe.com

Das Wichtigste in Kürze

  • Glasierte Dachziegel sorgen dafür, dass Dreck und Staub mit dem Regen abgewaschen werden, sodass Sie das Dach seltener reinigen müssen.
  • Dachziegel bestehen aus Ton und Lehm, während die günstigeren Dachsteine aus Beton gefertigt werden.
  • Dachziegel mit Falz liegen sicherer und fester auf dem Dach und sorgen für einen besseren Wetterschutz.

So werden Dachziegel hergestellt

Bei der Herstellung von Dachziegeln kommen zwei unterschiedliche Verfahren zum Einsatz: Beim sogenannten Strangpressen wird die Ziegelmasse aus Lehm und Ton zuerst an einem Strang gefertigt und anschließend in die richtige Form geschnitten. Beim Stempelpressen wird jeder Dachziegel direkt in seine Einzelform gebracht. In jedem Fall müssen die Rohlinge zuerst einen Tag trocknen und werden dann bei 1.000 bis 1.200 Grad Celsius im Ofen gebrannt.

Die verschiedenen Veredelungen für Dachziegel

Prinzipiell sind gebrannte Dachziegel äußerst witterungsbeständig und kommen daher auch ganz ohne spezielle Veredelung aus. Glasierte Dachziegel werden jedoch mit einer Schicht aus transparentem oder farbigem geschmolzenem Glas überzogen. Dadurch sind alle Arten von Ziegelfarben möglich. Staub und Dreck setzten sich durch die Glasveredelung nicht so schnell auf der Ziegeloberfläche ab. Außerdem bieten glasierte Dachziegel keinen Lebensraum für Moos, sodass Sie das Dach seltener reinigen müssen.

Ein Nachteil glasierter Dachziegel ist es dafür, dass sie das Sonnenlicht reflektieren und dadurch blenden können. Deswegen wurden in den letzten Jahren satinierte Dachziegel immer beliebter: Sie haben die Vorzüge eines glasierten Dachziegels, aber eine matte Oberfläche. Dadurch reflektieren sie weniger.

Dachziegel oder Dachstein?

Optisch ähneln sich Dachziegel und Dachsteine. Sie unterscheiden sich jedoch deutlich in den für die Herstellung verwendeten Materialien und Eigenschaften: Dachziegel bestehen ausschließlich aus natürlichen Tonmineralien. Es gibt sie in vielen verschiedenen Farben und Formen. 

Dachsteine sind auch als Betonziegel bekannt, denn sie bestehen aus luftgetrocknetem Beton. Das macht sie nicht nur günstig, sondern auch widerstandsfähig und langlebig. Dachsteine isolieren sehr gut sowohl gegen laute Geräusche von draußen als auch bezüglich der Temperatur. Mit Ihnen verhindern Sie, dass zu viel Wärme über das Dach verloren geht oder es sich im Sommer unter dem Dach zu sehr aufheizt.

Dachziegel mit und ohne Falz

Die ersten Dachziegel kamen bereits vor über tausend Jahren zum Einsatz. Damals wurden ausschließlich Dachziegel ohne Falz verwendet. Der Falz ist ein Bereich am seitlichen Rand, der die einzelnen Ziegel fester miteinander verbindet. Dachziegel mit Falz verschließen das Dach dadurch zuverlässiger vor Regen und Schnee und sind robuster gegenüber Stürmen. Das zusätzliche Material für den Falz macht sie aber auch teurer.

Die häufigsten Ziegelformen im Überblick

Mit der Zeit haben sich verschiedene Ziegelarten und -formen entwickelt. Jede davon hat ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile:

  • Hohlpfannenziegel: Falzlose Ziegel mit einer starken Wölbung, die für eine markante Wellenoptik des Dachs sorgt – geeignet für Dächer mit einer Neigung von 35 bis 40 Grad
  • Biberschwanzziegel: Falzloser Ziegel mit einer abgerundeten unteren Kante, der dem Dach eine Schuppenstruktur verleiht – geeignet für Dächer mit einer Neigung von 30 bis 40 Grad
  • Doppelmuldenfalzziegel: Falzziegel mit Falz an der Oberkante und Seite, der für einen besonders zuverlässigen und sturmsicheren Wetterschutz sorgt – geeignet für Dächer mit einer Neigung von 30 Grad
  • Reformziegel: Falzziegel mit Kopf- und Seitenfalz sowie flacher Mulde, der schlicht und zurückhaltend wirkt – geeignet für eine Dachneigung von 30 Grad
  • Flachdachziegel: Falzziegel mit Falz an Seite und Oberkante, der besonders regensicher und auch für vergleichsweise flache Dächer ab 10 Grad Neigung geeignet ist